Der Werdegang
In einer neuen Wohnung
ist auch immer Platz für ein neues Aquarium. Und da die neue Wohnung
viel größer war als die alte, muss natürlich auch das Aquarium
entsprechend wachsen, es muss viel größer werden!!! Das alte war
130 x 60 x 60 cm und das neue sollte, na ja, dazu etwas später. Der
Platz für das neue Aquarium war sehr schnell gefunden. Dort wo normalerweise
ein Wohnzimmerschrank steht, sollte es hin, an eine Wand im Wohnzimmer
die zufällig 4,80 m lang ist.
Nun kam die Form des Aquarium an die Reihe. Das alte Aquarium stand mit der Rückseite direkt an der Wand, die rechte Seite war 60 cm entfernt von der Außenwand (dort stand die meiste Technik) und die linke Seite hatte eine "Panorama-Ecke". Das Aquarium war nur vorne und links zu bedienen. Also oft hätte ich gerne mal hinter das Riff geschaut oder die eine oder andere Tätigkeit von hinten durchgeführt. Aber dies konnte ich ja jetzt ändern. Es sollte von allen Seiten zugänglich und einsehbar sein, somit war ein Abstand von min. 60 cm von allen Seiten nötig. 60 cm freier Zugang, ohne Technik etc. Somit musste das Material für das Aquarium durchsichtig sein, Beton, GFK etc. kamen nicht in Frage. Um die Wand möglicht voll zu nutzen wurde ein Länge von 300 cm für das Aquarium gewählt, die Wand hat ja 480 cm.
Die Breite von einem Aquarium ist oft ein Problem. Ist es zu schmal (max. 50 cm) hängen die Korallen gleich an der Frontscheibe und ist es breiter als 60 cm kann man es von vorne schlecht bediene. Aber halt, ich konnte jetzt ja auch von hinten an das Aquarium, somit konnte es nicht Tief genug sein. Man einigte sich dann mit seiner besseren Hälfte auf 100 cm.
Die Länge und die Breite war gefunden, aber welche Höhe. Da ich bei Arbeiten am Aquarium nicht auf eine Leiter steigen wollte und beim Sitzen im Wohnzimmer genau in die Mitte der Frontscheibe schauen wollte wurde hin und her probiert und gemessen. Danach ergab sich eine max. Höhe von 73 cm, denn so komme ich noch mit den Fingern auf den Boden der Frontscheibe (wichtig für Reinigungsarbeiten) und hatte eine schöne Höhe für die Länge und Breite des Aquariums.
Somit war die Planung fast abgeschlossen, fast deshalb, weil weder die entgültige Form noch das Material geklärt waren und schon gar nicht der Preis, den konnte ich bis jetzt noch schön verstecken. Eine schräge Frontscheibe kam nicht in Frage. Der Grund ist ganz einfach. Der Betrachtungswinkel soll immer 90° zur Oberfläche sein. Stehe ich vor einem Aquarium ist eine schräge Frontscheibe ideal zum Betrachten, aber nicht zum Reinigen. Da ich aber in meinem Wohnzimmer nicht vom dem Aquarium stehe sonder in meinem Sofa sitze oder liege ist eine senkrechte Scheibe ideal, da habe ich die 90° ja. Also: keine schräge Frontscheibe.
Schon lange bewunderte ich Aquarien, welche an stelle der normalen Grünglasfrontscheibe eine aus Weißglas haben. Die Farbe sind einfach um etliches besser, aber leider auch der Preis. Aber es sollte ja ein schönes Aquarium werden und die Bewohner sollten ja in ihren richtigen Farben leuchten. Weißglas wurde einstimmig angenommen.
Somit wurden nun etliche Angebote für ein Aquarium den Maßen 300 x 100 x 73 cm, Frontscheibe Weißglas eingeholt. Randbedingung war eine Garantie auf das Glas, dass die Scheiben nicht erblinden (mein altes Aquarium aus deutschem Glas hatte nach 6 Monaten eine "Milchglasfrontscheibe", Glasbauer leistete keine Garantie!!) und die Garantiezeit auf die Verklebung. Nach 9 Angeboten wurde mir ganz unwohl. Die Preise schwankten zwischen 4.200 und 9.200 DM, die Glasstärke von 15 bis 20 mm, das Gesamtgewicht zwischen 360 und 440 kg und die Garantie zwischen 3 und 5 Jahr auf die Verklebung. KEINER gab mir eine Garantie auf das Glas selber!!! Die Frage nach eine gebogenen Frontscheibe wurde mit 60-80% % Aufpreis beziffert. Und fünf Jahre für solch ein Aquarium ist doch keine Zeit, soll ich es dann "entsorgen" nur um sicher zu gehen?
Auf Messen und dem
Meerwassersymposion 1999 stellte ein Firma aus Jülich Aquarien und
Geräte aus Acrylglas (Plexiglas) vor. Die unglaublichsten Formen für
Aquarien sind da möglich. Somit nahm ich Kontakt mit der Firma Schuran
auf und wahr sehr über die ausführliche Beratung erfreut. Alle
Möglichkeiten und Formen wurden besprochen und man einigte sich auf
eine gewölbte Frontscheibe. Ein Besuch bei der Fa. Schuran vor
Ort bestätigte die Entscheidung, die Schauaquarien sprachen für
sich.
Die Vorteile
von Acrylglas die uns überzeugten:
Farbtreue:
Keinen Filtereffekt,
dadurch keine Farbverfälschung (noch besser als bei Weißglas)
Spezifische Dichte:
Die Dichte von Plexiglas
kommt der von Wasser (1,0 g/ccm) sehr nahe, sie liegt bei 1,16 g/ccm. Dadurch
tritt eine sehr schwache Lichtbrechung und somit eine geringe optische
Verzerrung auf, im Vergleich zu Glas (Dichte 2,6 g/ccm). Die Dichte macht
sich vor allem auch im Gesamtgewicht positiv bemerkbar. Das Aquarium wiegt
nun 190 kg und keine 440 kg (Glas).
Bruchfestigkeit:
Plexiglas ist ca.
17 mal bruchfester als Glas
Verklebung:
Die Klebenaht, bzw. Schweißnaht, besteht aus dem gleichen Material und ist fast unsichtbar.
Eine Ermüdung der Festigkeit, wie beim Silikon entfällt somit.
Wer einmal gekrümmte Aquarienscheiben aus Plexiglas hatte, möchte keine anderen mehr haben!! Ein Verkratzen der Scheibe ist mit einer einfachen Reinigungstechnik genauso wenig wahrscheinlich wie bei Glas.
Somit war die Entscheidung gefallen:
Aquarium:
300
cm breit x ~75/100 cm tief x 73 cm hoch
[Aussen 75 cm, innen 100 cm, gebogene Frontscheibe] Inhalt: ca. 2000 Liter Material: Acrylglas (Fa. Schuran) Stärke 15 mm Gewicht: ca 190 kg Voll besetztes Aquarium: Gewicht ca. 2.700 kg (Wasser + Inhalt) |
Bevor das Aquarium
bestellt wurde, habe ich noch schnell den Grundriss für das Aquarium
und das Filterbecken im Wohnzimmer platziert und es passte hervorragend
an dies Wand.
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Auch wurden die Fenster
und Zugänge auf ihre Größe geprüft, ab das Aquarium, welches
in einem Stück geliefert wird, auch so durch den Garten und das Haus
passt.
Besuch vor
Ort
Ein Besuch vor Ort
zeigt das Aquarium noch im Rohbau und vermittelte mir einen ersten Eindruck
vom Aquarium, ich war platt. Ist es doch so groß?!?!?!
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Hier
geht es weiter mit den Besonderheiten